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Pirmasens - Eichenprozessionsspinner: Stadt setzt auf biologische Prophylaxe

Pirmasens - Eichenprozessionsspinner: Stadt setzt auf biologische Prophylaxe

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners setzt die Stadt Pirmasens auf Prophylaxe. Ein beauftragtes Spezialunternehmen behandelt am kommenden Donnerstag, 7. Mai 2020, rund 60 Bäume auf Schulhöfen, Spielplätzen und auf Kindergärten


Autor: Stadtverwaltung Pirmasens
vom: 15.05.2020



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Im Kampf gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners setzt die Stadt Pirmasens auf Prophylaxe. Ein beauftragtes Spezialunternehmen behandelt am kommenden Donnerstag, 7. Mai 2020, rund 60 Bäume auf Schulhöfen, Spielplätzen und auf Kindergärten-Arealen.

Dazu werden die Eichen mit einem Nebel aus biologischen Spritzmittel eingesprüht. Das ökologisch unbedenkliche Insektizid wird nach Angaben des Herstellers auf Basis von Bakterien produziert. Zum Besprühen der Bäume verwendet das Unternehmen ein Gerät, das einer Schneekanone gleicht. Der Sprühnebel sorgt dafür, dass die Raupen aufhören zu fressen und dann sterben. „Für Menschen und Haustiere ist das eingesetzte Insektizid absolut unbedenklich“, erklärt André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes. Die betroffenen Einrichtungen im Stadtgebiet und den Ortsbezirken wurden vorab über die präventive Maßnahme informiert.

Der Eichenprozessionsspinner ist für Menschen wie Haustiere gefährlich. Die Brennhaare der Schmetterlingsraupe können Allergien und Asthma auslösen.

Um eine weitere Ausbreitung wirksam einzudämmen, setzt die Stadtverwaltung Pirmasens auf die Mithilfe ihrer Bürger. Wer auf öffentlichen Flächen wie Parks- und Grünanlagen, auf Friedhöfen oder Spielplätzen ein Nest entdeckt, wird gebeten den Standort des betroffenen Baums unverzüglich dem Garten- und Friedhofsamt zu melden. Telefon: 06331/5511-10; E-Mail: gartenamt@pirmasens.de .

Speziell geschulte Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebs der Stadt Pirmasens (WSP) kümmern sich auf öffentlichen Flächen um die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Mithilfe eines Spezialstaubsaugers werden die Schädlinge und Nester mechanisch entfernt. Die Methode ist zwar aufwändig, bietet aber den Vorteil, dass sie gegen Larven in allen Entwicklungsstadien wirksam ist.

Tritt der Eichenprozessionsspinner auf Privatgrundstücken auf, ist der Eigentümer zur Beseitigung verpflichtet, wenn die Allgemeinheit gefährdet ist. Wegen der möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigung bei Bekämpfungsmaßnahmen, den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen (Atemschutz und Vollschutzanzug) und des erforderlichen Sachverstandes rät die Verwaltung Privatpersonen unbedingt von einer selbständigen Durchführung einer solchen Maßnahme ab. Mit der Beseitigung sollten ortsansässige Fachfirmen zur Schädlingsbekämpfung beauftragt werden.

Hintergrund: Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist ein Forstschädling, der bevorzugt und überwiegend Eichen befällt. Der Falter ist unscheinbar graubraun gefärbt und hat braune Linien auf seinen Flügeln. Seine Eier legt er vorzugsweise an glatten Rindenstellen freistehender älterer Eichen ab. Der Schmetterling, ein ungefähr 25 Millimeter großer Nachtfalter, ist an sich völlig harmlos. Er fliegt von Ende Juli bis Anfang September. Wenn die samtartig behaarten Raupen geschlüpft sind, fressen sie in großen Verbänden die austreibenden Eichenblätter. Sie durchlaufen bis zur Verpuppung fünf bis sechs Entwicklungsstadien, wobei sie jedes Mal ihre alte Haut abwerfen. Die Raupen ziehen sich tagsüber sowie auch zur Häutung in sogenannte Gespinstnester (Durchmesser bis zu einem halben Meter) zurück. Gegen Abend, mit Einbruch der Dunkelheit, begeben sich die Raupen von dort prozessionsartig auf erneute Nahrungssuche in die Baumkronen.

Gesundheitsgefahren: Eine akute gesundheitliche Gefährdung für den Menschen geht von den sehr feinen Haaren der Raupen aus. Ab der dritten Häutung bilden sie zusätzlich zu ihren langen sichtbaren Haaren rund 600 000 nur 0,1 bis 0,25 Millimeter lange „Brennhaare“, die das Eiweißgift Thaumetopein enthalten. Damit schützt sich die Raupe vor Fressfeinden.

Der Kontakt mit den Haaren führt zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen. Zu den Begleiterscheinungen zählen Schwindelgefühl, Fieber und Müdigkeit. Die Raupenhaare behalten ihre giftige Wirkung jedoch über einen lange anhaltenden Zeitraum. Dabei stellen gerade die alten, noch am Baum verbliebenen Gespinstnester eine anhaltende Gefahrenquelle dar.




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